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Anwendungsbericht CJSC Stadler Minsk Weißrussland

19.07.2019

Die CJSC Stadler Minsk ist ein weißrussisches Schienenfahrzeugbauunternehmen und gehört zu Stadler. Das Unternehmen baut seit 2014 Fahrzeuge und beschäftigt über 1100 Mitarbeiter auf einer Produktionsfläche von 35 000 m2. Innerhalb der Gruppe ist Stadler Minsk für die Produktion der Fahrzeuge für die GUS-Breitspurländer verantwortlich. Das Unternehmen entwickelt und produziert Stadt- und Vorstadtzüge, Fern- und Überregionalzüge, U-Bahnen und Straßenbahnen und bietet auch Garantie- und Nachgarantieservice für das gelieferte Rollmaterial. Seit mehreren Jahren werden rund 121 Millionen Euro in dieses weissrussische Unternehmen investiert.

Die Produkte vom Förderband in Fanipol werden nicht nur in den Markt der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) geliefert, wie ursprünglich geplant. Das Werk liefert Züge für Norwegen, Doppelstockzüge für Ungarn und Slowenien. Hier werden auch Straßenbahnen für Bolivien produziert. Die maximale Leistung der Fabrik beträgt 310 Aluminiumwagen plus 100 Stahlprofile pro Jahr. 

Der Qualitätsstandard, mit dem Stadler in Weißrussland arbeitet, entspricht absolut dem deutschen oder schweizerischen. Sehr gut ausgebildete Mitarbeiter ermöglichten es bereits Anfang 2017, im Werk ein robotisiertes Schweißen von großformatigen Bauteilen wie Böden, Wänden und Dächern von Wagen einzuführen.

Basierend auf einem detaillierten Vergleich der Technologie- und Servicekompetenz wurde die österreichische igm Robotersysteme AG als Lieferant von Schweißrobotersystemen ausgewählt. Ab Mitte 2019 sind bereits zwei igm-Systeme im Werk in Betrieb. Im Jahr 2020 sollen es bereits vier sein! 

Jedes der Schweißrobotersysteme beinhaltet eine Bodenschiene (56 bzw. 35 Meter), zwei RSH-Säulen (mit einem vertikalen Hub von 1,5 Metern), die auf einem Drehmodul DM montiert sind, mit einem TQA-Querschlitten mit einer Schlittenweglänge von 3,7 Metern. Jede TQA trägt einen Schweißroboter RTE 496 mit einem Arbeitsbereichsradius von 1,9 Metern.

Die einachsigen Positionierer der Kunden befinden sich auf jeder Seite der Bodenschienen. Zwischen den anhebbaren Planscheiben sind Haltevorrichtungen für bestimmte Werkstücke montiert. Der Arbeitsbereich jedes Systems ist in 7 bzw. 5 Arbeitsplätze unterteilt. Seine relativen Abmessungen (Längen) können an spezifische Bedingungen angepasst werden. 

Die Organisation der Schweißerei dieses Werkes ist einzigartig und erstaunlich. Durch die einheitliche Konstruktion und Anordnung der Schweißrobotersysteme in einer langen Reihe ("eine Straße von igm-Robotern") sowie durch eine flexible Konfiguration des Sicherheitssystems (alias Schutzwände und Tore) ist es möglich, beliebige Schweißaufgaben optimal auf die Stationen zu verteilen. Die implementierte Lösung gewährleistet auch die Redundanz der Schweißroboter, die im Dreischichtbetrieb an 7 Tagen in der Woche arbeiten.